Der Vers in der Mitte des oberen Bildrandes charakterisiert die Stadt als Himmlische Stadt, deren Licht Gott ist und die Kirche dessen Zeuge. Die Engel, welche die Stadt bewohnen, sind deren Wächter. Die Szene wird eröffnet durch eine Spannweite von zwölf Toren, an denen die Neuankömmlinge aus allen vier Himmelsrichtungen der säkularen Welt eintreffen. Ob Jung oder Alt, alle bewirken etwas für diese Stadt: "Urbis celestis Deus est lux gloria testis, angelici cives cuius sunt vigiles, hec portis lata duodenis est reserata, quadrifido mundi venientibus orbe rotundi, hanc puer et iuvenis petat etas mixta senilis“. Eine Stadt, die von Zinnen umgeben ist; ein als Christus geformter Gott erhebt sich unterhalb des Baldachins eines zentralen Heiligtums (Zion, Symbol einer unüberwindlichen Entschlossenheit der Frömmigkeit) und erteilt die Segnung mit dem Buch des Lebens, Christus – der Grundstein, Gott, der selbst der Tempel des Neuen Jerusalem und dessen Licht ist. Bauarbeiter – Schüler Gottes – errichten den Turm mit der Hilfe von Engeln. An den Zinnen der Schutzwalle treten zehn Halbfiguren in Erscheinung, die beschriebene Schriftrollen mit den Namen der Propheten Jesaja, Jeremia, Habakuk, Jona, Sophonias tragen; und auf der rechten Seite gesellen sich Ezechiel, Daniel, Hosea, Prophet Amos, Micha, Obadja, Joel und Nahum hinzu, die mit den Texten des oberen Seitenrandes in Beziehung gesetzt sind: "Suscitabo thabernaculum David, quod cecidit, Dies ut edificentur macerie tue, Opus factum est in diebus vestris“; am unteren Bildrand hingegen steht geschrieben: "Hii perscrutantur, quem finem cuncta sequantur, hinc quod senserunt alios isti docuerunt.
Samech: Heccine est urbs perfecti decoris, gaudium universe terre.
Jesaja: Edificabunt filii peregrinorum muros tuos.
Ezechiel: Quasi edificium civitatis vergentis as austrum.
Daniel: Contra Ierusalem tribus temporibus flectebat ienua.
Baruch: Circumspice Ierusalem as orientem et vide iocunditatem.”
Das Tor zur Stadt, der einzige Eingang zum ewigen Leben, ist Gott selbst. Der Erlöser steht segnend mit einem patriarchalischen Kreuz am Eingang, beiderseits umgeben von Aposteln, die Fundamente der Stadt Gottes, auf denen die Mauern gebaut wurden, welche die Namen der zwölf Aposteln des Lamms Gottes tragen. Sie repräsentieren die perfekte Gemeinschaft der Menschen Gottes. In Beziehung dazu stehen wiederum die Inschriften in der Mitte des rechten Seitenrandes, die die Jünger Christi identifizieren; erwähnt werden: die zwölf Quellen, zwölf Palmen, zwölf Bullen Solomons, die zwölf Steine, die aus dem Jordan gehoben wurden und die zwölf Söhne Jacobs:
"Hii sunt duodecim fontes et palme duodecim in Helim. Hii duodecim boves Salomonis subter mare vittreum. Hii duodecim lapides ablati de Iordane in Galgalis. Hii duodecim filii Iacob."
Die Inschrift am linken Seitenrand charakterisiert sie als Mitglieder der Familie Gottes und als Freunde Gottes, als die Tore Jerusalems und als kostbare Juwelen in den Grundmauern der Stadt:
"Principes populorum, domestici et amici Dei porteque Ierusalem lapidesque preciosi in fundamento fundati."
Die Aposteln verkörpern die Institution Kirche; zusammen mit den Propheten repräsentieren sie das Fundament des Himmlischen Jerusalem, wie ein Auszug aus den Episteln, der sich an der Kante des unteren Buchrandes finden lässt, beweist:
"Superedificati super fundamentum appostolorum et prophetarum."
Unterhalb der Stadt fließt der Bach Cedron, der Fluss Jordan, das lebende Wasser, das Symbol der Seelenrettung und ewiger Glückseligkeit. Der Text unterhalb dieser Illumination lautet: "Torrens Cedron flumen Iordanis."
Die Figur einer Frau sitzt am Ufer; sie trägt eine Krone und hält eine Banderole in der Hand:
"Ego mater pulchre dilectionis", die Allegorie Jerusalems als die Mutter der Gnade, der Kirche - Maria, die jungfräuliche Braut schmückt sich für ihren Ehemann - das Lamm, der Gegensatz zur Babylonischen Hure, der Mutter der Unzucht. In den Seitenecken sind Medaillons platziert, die in Halbfiguren die Vier Evangelisten in Form von symbolischen Gestalten zeigen und jeweils neben ihnen ein Kirchenvater abgebildet ist.