I: 11,6 x 9,3 cm
II: 6,2 x 18,5 cm
III: 5,5 x 20,1 cm
IV: 8,1 x 20,9 cm
Iconography:
I: Spiegelbildlich gezeichnetes Wildschweinsymbol (dominant die Eckzähne) in Spiralmotiven und konzentrischen Kreisen (Augen). Bleistiftnotizen: "eilig"; "Messing"; "Signet für Lederband".
II-IV, exakte Muster südamerikanischer Naturvölker:
II: Mereschu-Muster mit Netzzeichnungen: spiegelbildlich gegenübergesetzte Zickzackreihen, unregelmäßig gezeichnet, formen Rauten; lineare Doppelrahmung. Auf der Rückseite: "kommt event. als Kopfleiste über Nr. 99 'Keri'". S. "Verzeichnis und Erklärung des übrigen Buchschmucks / Leisten“ ("Indianermärchen aus Südamerika", S. 339), zu S. 216: "Ritzmuster von Kalabassen der Indianer des Xingu=Quellgebiets, Zentralbrasilien. Lindenmuseum, Stuttgart".
III: Zierband mit schwarzen Enden, schwarzen kleineren Rechtecken und Rauten- bzw. Dreiecksmustern. S. ibid, zu S. IV: "Ornament von einem Rindengürtel der Hianokoto=Indianer, Nordwest=Amazonien. Aus: Koch=Grünberg, Zwei Jahre unter den Indianern. Bd. II, S. 123, Abb. 64. Berlin-Stuttgart 1910."
IV: Zwei Zierbänder übereinander mit gleichem Randmuster rechts wie links, doch in unterschiedlicher Länge; vielfältiges Muster aus Zickzacklinien bzw. Rauten; beim oberen Band unterbrochen durch eine zentrale Zeichnung mit jeweils drei anthropomorphen Symbolen (Kopf und Arme: Zauberarzt Seelen, s.u.), spiegelbildlich um ein vertikales ornamentales Band einander zugewandt. S. ibid., zu S. 300: "Ornamente von einem Rindengürtel der Hianakoto=Indianer. Aus: Koch=Grünberg, Zwei Jahre usw. Bd. II, S. 124, Abb. 65."
Koch-Grünberg spricht von den Bastgürteln eines Umaua, s. im Original, Abb. 63. In Abb. 64 bzw. 65 differenziert er jedes einzelne Muster:
III, von oben nach unten (rechts nach links): "Wangen-Bemalung der Leute. / Tanz-Bemalung der Leute. / Dämonen-Bemalung. / Kleinere (europäische) Axtklingen./ Ameisenbärrippen. / Gr. Steinaxtklingen. / Hautzeichnung eines kl. Fisches. / Gr. Steinaxtklingen. / Ameisenbärrippen. / Kleinere (europäische) Axtklingen. / Sehr kleine Fische. / Tanz-Bemalung der Leute. / Wangen-Bemalung der Leute."
IV: Linker (=oberer) Streifen: "Kopf der Scuryu. / Die ganze Rautenzeichnung: Sucuryu-Schlange. / Zacken am Rand: Hautzeichnung der Yararaca-Schlange. / Fischgräten / Zauberarzt Seelen. / Punkte: Hautzeichnung eines kleinen Fisches. / Die ganze Rautenzeichnung: Sucuryu-Schlange. / Kopf der Sucuryu."- Rechter (=unterer) Streifen: "Punkte: Hautzeichnung eines kleinen Fisches. / Rauten: sehr kleine Fische. / Striche am Rand: Fischgräten. / Punkte: Hautzeichnung eines kleinen Fisches." Abb. des sehr breiten originalen Gürtels, getragen (in der Tat anders herum), auf Tafel II.
Note:
I: Die Messinggravur für den Halblederband wurde laut Klischee-Abzug (1478a) am 21. 10. 21 angefertigt, als letztes Element der Buchausstattung durch Elisabeth Weber.
II-IV, von Hans Anker gezeichnet bzw. durchgepaust:
II: Kopfleiste als Einführung zu den Märchen der Bakairi, über Nr. "80. Keri und Kame".
III: Schlussleiste des Vorworts; charakteristische Rauten-/Dreiecks-Elemente wie in GS 0008, I/II bzw. IV.
IV: Schlussleiste nach den Märchen der Chane (105-110), vor denen der Chiriguano (111-113). Das gleiche Ornament, anders zusammengesetzt, in der Initiale GS 0006, VI.- Zu den "Seelen von Zauberärzten": s. v.a. die Abb. S. 233; dazu die "Erklärung" ("Indianermärchen aus Südamerika", S. 339): "Bleistiftzeichnung eines Hianakoto=Indianers. Aus: Koch=Grünberg, Anfänge der Kunst im Urwald. Taf. 48."-