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Weimar. / Großherzogl. Hof-Theater. / Dienstag den 29. September 1857. / 2te Vorstellung im Jahres=Abonnement. / Neu einstudirt und in Scene gesetzt: / Minna von Barnhelm / Lustspiel in fünf Aufzügen von Lessing.
Datum:
Dienstag, 29. Sept. 1857
Datum (zeitliche Klassifikation):
1855-1860
Aufführungsort:
Weimar, Hoftheater
Reihenfolge:
1
Aktanzahl (laut Quelle):
5
Rezension:
Weimarer Zeitung, Nr. 229, 01.10.1857, S. 926: „Daß unsere Intendanz gerade ein solches Stück für die erste Vorstellung wählte, betrachten wir als einen dankenswerthen Beweis ihres ernsten Willens, dem Klassischgediegenen den bevorzugten Platz auf dem Repertoire zu erhalten, der ihm gebührt und der ihm vor Allem hier, auf dem Theater Weimars, eine unverjährbare Tradition anweist, und dem Geschmack des Publicums von vornherein einen sicheren Maßstab Dessen, was man ihm bieten will und wofür man sein Interesse beansprucht, an die Hand zu geben. Auch Das würden wir als ein günstiges Zeichen begrüßen, wenn durch diese Wahl der Entschluß angedeutet sein sollte, dem höheren Lustspiel oder dem eigentlichen Schauspiel, welches sich vorzugsweise in der Darstellung von Charakteren und Situationen aus dem bürgerlichen und gesellschaftlichen Leben bewegt, diejenige Bedeutung zu vindiciren, welche schon Lessing mit sicherem Blicke erkannte und auf welche seitdem je mehr und mehr unsere ganze kulturgeschichtliche Entwickelung hindrängt. Gewiß wird auch das Publicum solchen Bestrebungen seinen Beifall nicht versagen und Dies durch immer regere Antheilnahme bethätigen [!], und wir betrachten es als einen bloßen Zufall, daß gerade bei dieser ersten Vorstellung und gerade bei einem Lessingschen Meisterwerke einzelne Theile des Theaters schwächer besetzt und besonders die weibliche Zuschauerschaft daselbst weniger zahlreich vertreten war, als bei einem Stücke zu erwarten gewesen wäre, welches sich zumal auch durch die vortreffliche Entwickelung seiner weiblichen Charaktere auszeichnet. Was die Darstellung betrifft, so war das Zusammenspiel durchaus befriedigend und ließ die sorgsame Leitung nirgends vermissen. Ganz besonders dankenswerth erschien uns die Raschheit, womit Akt auf Akt – mit kaum merkbaren Zwischenpausen – folgte, und wir können nur wünschen, daß diese Einrichtung - so weit thunlich, versteht sich – bei allen Aufführungen festgehalten werde. […] Auf die einzelnen Leistungen speziell einzugehen ist diesmal nicht unsere Absicht; doch glauben wir so viel sagen zu müssen, daß die Darstellung eine überwiegend befriedigende und daß, wo sich Etwas vermissen ließ, mindestens ernstes Streben und Studium nicht zu verkennen war.“