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Weimar. / Montag, den 1. Februar 1830. / Wegen Krankheit des Hrn. Moltke wird Herr / Stromeyer die Parthie des Alphons über= / nehmen. / Die Stumme von Portici. / Große Oper in fünf Aufzügen, nach Scribe und Delavigne, / Musik von Auber, nach dem Französischen frey bearbeitet von / T. von Haupt.
Datum:
Montag, 1. Feb. 1830
Datum (zeitliche Klassifikation):
1830-1835
Aufführungsort:
Weimar, Hoftheater
Reihenfolge:
1
Aktanzahl (laut Quelle):
5
Rezension:
AmZ 32 (Nr. 7, 17.2.1830), Sp. 106–109. „Ausserordentliches Glück machte Auber's Stumme von Portici. In der äussern Ausstattung und der scenischen Anordnung dieser Oper hatte man Ausgezeichnetes geleistet, die Solopartieen wurden vortrefflich, und die überzahlreichen zum Theil schwierigen Chöre mit aller Präcision, auch mit sehr bemerklicher lobenswürdigen Theilnahme an der Handlung ausgeführt; die Kapelle unter unsers Hummel's Leitung war brav, wie immer, und so hatten wir den Genuss, diese so berühmt gewordene Oper so vortrefflich dargestellt zu sehen, dass mehre Einheimische und Fremde, die sie an weit grösseren Orten gehört hatten, behaupteten, die hiesige Darstellung habe ihnen wegen des herrlichen Ineinandergreifens und der höchsten Lebendigkeit und Präcision in allen Scenen, mehr Freude gemacht und vollendeter geschienen, als die an jenen grösseren Orten, obwohl dort der Vesuv etwas bedeutendern, wenn auch nicht eben natürlichern Spuk getrieben habe. Ref. erspart den Lesern und sich selbst ein breites Raisonnement über die Oper, von der schon zum Ueberflusse gesprochen ist, und bemerkt nur; dass bloss blindes Vorurtheil für alles Fremde Alles in der Oper einzig und herrlich, so wie das entgegen gesetzte Vorurtheil Alles in ihr flach und fade finden könne. Er meint dagegen, Einiges in der Oper sey wirklich ohne den geringsten Werth, das Meiste aber vortrefflich – und bedauert nur, dass in Handlung und Musik die stärksten Reizmittel in so hohem Grade, ja bis zur Verschwendung gebraucht sind, wodurch viele nachfolgende Opern einen schweren Stand haben werden. Vielleicht aber reisst uns auch diese Oper mit etwa noch einigen ähnlichen gewaltsam und schnell so weit vorwärts, dass wir, des übertriebenen äussern und innern Luxus endlich müde, wieder allgemeiner an dem einfachern vollendet Schönen Genuss und Freude finden.“ (Ebd., Sp. 107f.)