Bruder Peter, Prior des Kartäuserklosters Astheim, gegenüber der Stadt Volkach (Volckach) am Main gelegen und Marienbruck genannt, Diözese Würzburg (Wurtzpurg), bekundet, auch für seinen Konvent, daß Otto, Graf und Herr zu He., zum Lobe Gottes und der Jungfrau Maria zu seinem, seiner Vorfahren, Erben und Nachkommen Seelenheil ein gelbseidenes Meßgewand mit einem erhabenen, gestickten Kreuz und Zubehör samt 100 Gulden rheinischer Landeswährung als Schenkung unter Lebenden gestiftet hat. Das Meßgewand soll, solange es existiert, im Kloster bleiben und zu den gebräuchlichen Zeiten angelegt werden. Von den 100 Gulden soll man ein Gewölbe im Kreuzgang beim Refektorium und der Kapelle machen lassen, vom Überschuß ewige Gülten kaufen. Die Aussteller haben dies im Kapitel beraten und verpflichten sich mit Zustimmung ihrer Visitatoren und Vorgesetzten Johann, Prior von Christgarten bei Nördlingen (Nordlingen), und Georg, Prior von Frauenzell zu Nürnberg (Nurenberg), dafür zwei Jahrtage für den Grafen, seine Erben und Nachkommen zu halten am Dienstag nach dem Obersten [6. Jan.] und am Tag nach Mariä Himmelfahrt [15. Aug.], jeweils mit Placebo, Vigil und Messe nach Gewohnheit des Ordens. Sie nehmen außerdem den Grafen in ihre Gebetsbruderschaft auf und machen ihn aller im Kloster verrichteten guten Werke - gesungener und gelesener Messen, Gebete, Tagzeiten, Wachen, Fasten, Abstinenzen, Almosen und Übungen - im Leben und im Tod teilhaftig. Wenn ihnen sein Tod mitgeteilt wird, wollen sie seiner nach der Ordensgewohnheit gedenken. Die Aussteller siegeln mit (1) Priorats- und (2) Konventssiegel.Geben 1494 uf Sontag nach obersten.
Landesarchiv Thüringen – Staatsarchiv Meiningen » Hennebergica Schwarza/Urkunden
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