31.08.85 19.12 [Uhr ...] / DEUTSCHES NATIONALTHEATER WEIMAR / [...] / OBERST / CHABERT / Schauspiel in 3 Akten von HANS J. REHFISCH / [n]ach der gleichnamigen Novelle von Honoré de Balzac / [...] Inszenierung Victor Dräger / Ausstattung Elsa Tatjana Ziegler / [...] / Premiere am 26. Februar 1985 / [...]
Der anh. Vorstellungsbericht bezeichnet die Arbeit der Kostümabteilung als eine Katastrophe. Die "ständige Ankleiderin" war krank, als Ersatz hatte man eine "mit dem Stück überhaupt nicht vertraute junge Kollegin" eingesetzt. Ein Kleid für ein Ensemblemitglied für den 1. Akt war unauffindbar, dafür musste ein Ersatzkleid aus dem 3. Akt genommen werden. Ebenso unauffindbar war eine Hose, Beiwerk und Hosenträger, was zu peinlichem ständigen Hochziehenmüssen der Hose führte. Ein Schlüssel für einen Kostümschrank fand man erst so spät, dass die Aufführung mit Verspätung beginnen musste. Weiterhin erfolgt eine Beschwerde über eine Ankleiderin der gleichzeitig laufenden Operette "Orpheus", die nicht gewillt war, Hilfestellung zu leisten, obwohl sie sich in derselben Garderobe befand. Der Bericht kommt zu dem Schluss, dass bei Notfällen "die Spartengrenzen zu fallen haben und die gefährdete Vorstellung unter Einsatz aller Kräfte zu ermöglichen ist".
Lobend wird sich über das gesamte Ensemble geäußert, das trotz aller Umstände "eine ganz hervorragende Aufführung" ablieferte. Rückseitig ist auch ein Vermerk des Generalintendanten Dr. Beinemann zu finden, der um eine Stellungnahme der betreffenden Abteilung bittet.
Informiert wird ebd. auch darüber, dass es sich um die letzte Aufführung mit Ernst Eichholz als Brissac handelte.