Gelegenheitsschriften zählen zu einer literarischen Gattung, die als eine der ergiebigsten
personenkundlichen Quellen für die Frühe Neuzeit gilt. Diese Art Schriftentum ist durch einen alltagsgeschichtlichen, auf Städte
und Regionen fokussierten Bezugsrahmen aus Adressaten, Komponisten, Autoren und weiteren beteiligten Personen geprägt.
Die Forschungsbibliothek Gotha bewahrt eine reichhaltige Sammlung an Gelegenheitsschriften, die ihren Anfang durch Integration
aufgelöster älterer Bibliotheken des sächsisch-thüringischen Raums und der Bibliothek des Gothaer Gymnasium nahm. Diese mitunter
illustre Sammlung wurde in der damaligen Hofbibliothek durch das Herzoghaus Sachsen-Gotha-Altenburg weitergeführt.
Ziel des Projektes ist es, einen Quellenfundus von rund 7.500 Gelegenheitsschriften vom ersten Auftreten des Humanismus bis an
das
Ende des 18. Jahrhunderts zu erforschen. Hierzu werden die Quellen vom Interdisziplinären Institut für Kulturgeschichte der
Frühen
Neuzeit an der Universität Osnabrück in einer Datenbank erschlossen, und von der Forschungsbibliothek Gotha digitalisiert und
hier
online präsentiert.